Immer einen Schritt voraus
Next Generation übernimmt im Naturhotel Chesa Valisa
Magdalena Kessler und ihr Bruder David sind 2018/2019 in die Geschäftsführung des Hotels eingestiegen und übernehmen seither Schritt für Schritt das Ruder im Naturhotel Chesa Valisa. Im Interview erzählt uns Magdalena, was sie schon früh an der Hotellerie begeistert hat, welche Änderungen sie inzwischen im traditionsreichen Betrieb eingeführt hat, wie sie ihre Mitarbeiter motiviert und was sie sich für die Zukunft des Betriebs wünscht.
Liebe Magdalena, wie war es für dich, bereits als Kind im elterlichen Betrieb Gastro-Luft zu schnuppern?
Es war wie ein großer Abenteuerspielplatz mit unglaublich vielen Freunden.
Es war wie ein großer Abenteuerspielplatz mit unglaublich vielen Freunden.
Welchen beruflichen Werdegang hast du eingeschlagen? Warum hast du dich dafür entschieden?
Früher wollte ich mal Profiskifahrerin werden. Das war nicht ganz so einfach. Ich hatte mich dazu entschieden, niemals einen Alltag zu wollen. Nach der Sportschule ging es nach Innsbruck in die Villa Blanka. Die Hotelfachschule war einfach genial und ich würde sie jederzeit wieder machen. Was für eine unvergessliche Zeit.
Früher wollte ich mal Profiskifahrerin werden. Das war nicht ganz so einfach. Ich hatte mich dazu entschieden, niemals einen Alltag zu wollen. Nach der Sportschule ging es nach Innsbruck in die Villa Blanka. Die Hotelfachschule war einfach genial und ich würde sie jederzeit wieder machen. Was für eine unvergessliche Zeit.
Wann hast du dich zum ersten Mal auch selbst aktiv im Familienbetrieb eingebracht?
Schon als ich zwei Jahre alt war (lacht). Damals hatte ich anscheinend gesehen, dass Gäste am Tisch noch keine Karten hatten, also bin ich losgelaufen und habe sie ihnen gebracht.
Schon als ich zwei Jahre alt war (lacht). Damals hatte ich anscheinend gesehen, dass Gäste am Tisch noch keine Karten hatten, also bin ich losgelaufen und habe sie ihnen gebracht.
Wann wurde dir bewusst, dass du den Betrieb deiner Eltern gerne übernehmen möchtest? Gab es einen bestimmten Moment bzw. Auslöser?
Es hat mir schon immer Freude gemacht, so viele Menschen wie möglich um mich zu haben. Einen genauen Moment gab es nicht. Es war eher ein stetiges Bauchgefühl, das mir sagte, ich gehe den richtigen Weg.
Es hat mir schon immer Freude gemacht, so viele Menschen wie möglich um mich zu haben. Einen genauen Moment gab es nicht. Es war eher ein stetiges Bauchgefühl, das mir sagte, ich gehe den richtigen Weg.
Wie haben dich deine Eltern und deine Familie auf deinem Weg unterstützt?
Meine Eltern sind mein Fallnetz. Ich durfte schon immer so hoch und so wagemutig im Leben balancieren, wie ich wollte. Die Sicherheit, niemals wirklich am Boden zu liegen, gibt einem Auftrieb.
Meine Eltern sind mein Fallnetz. Ich durfte schon immer so hoch und so wagemutig im Leben balancieren, wie ich wollte. Die Sicherheit, niemals wirklich am Boden zu liegen, gibt einem Auftrieb.
Bezogen auf die Arbeit im Hotel: Für welche Entscheidungen bewunderst du deine Eltern?
Für die Entscheidung, Bio zu werden. Super riskant – das hätte auch richtig nach hinten los gehen können. Mein größter Respekt, dass sie so hinter ihrer Überzeugung stehen.
Für die Entscheidung, Bio zu werden. Super riskant – das hätte auch richtig nach hinten los gehen können. Mein größter Respekt, dass sie so hinter ihrer Überzeugung stehen.
Euer Betrieb & die Betriebsübernahme
Was schätzt du an eurem Familienbetrieb besonders? Was zeichnet euch aus?
Ich freue mich so, dass ich einen Betrieb übernehmen darf, der immer einen Schritt voraus war –sei es die Philosophie oder die Architektur. Es ist für mich Arbeit mit Sinn.
Ich freue mich so, dass ich einen Betrieb übernehmen darf, der immer einen Schritt voraus war –sei es die Philosophie oder die Architektur. Es ist für mich Arbeit mit Sinn.
Nun hast du ein großes persönliches Ziel erreicht. Hast du dir bereits die nächsten Ziele gesetzt?
Mein nächstes Ziel ist die Einführung von dynamischen Preisen, um der hohen Nachfrage noch besser gerecht werden zu können.
Mein nächstes Ziel ist die Einführung von dynamischen Preisen, um der hohen Nachfrage noch besser gerecht werden zu können.
Was wünschst du dir für die Zukunft eures Betriebs? / Wo siehst du euren Betrieb in fünf Jahren?
In fünf Jahren sehe ich uns stabil und mit viel Freude an der Arbeit, zusammen mit unseren Naturtalenten, unseren MitarbeiterInnen.
In fünf Jahren sehe ich uns stabil und mit viel Freude an der Arbeit, zusammen mit unseren Naturtalenten, unseren MitarbeiterInnen.
Was machst du im Betrieb anders als deine Eltern?
Ich habe mir in den Kopf gesetzt, für alle eine 5-Tage-Woche einzuführen und da sind wir sehr gut unterwegs.
Ich habe mir in den Kopf gesetzt, für alle eine 5-Tage-Woche einzuführen und da sind wir sehr gut unterwegs.
Was war deine erste Amtshandlung nach der Übernahme?
Ich habe einen Jour fixe mit unseren Abteilungsleitern, aber einzeln, eingeführt.
Ich habe einen Jour fixe mit unseren Abteilungsleitern, aber einzeln, eingeführt.
Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben?
Ich habe keinen fixierten Führungsstil. Meiner Meinung nach bist du dann eine gute Führung, wenn du jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die Führung gibst, die er benötigt und nicht alle in einen Topf wirfst.
Ich habe keinen fixierten Führungsstil. Meiner Meinung nach bist du dann eine gute Führung, wenn du jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die Führung gibst, die er benötigt und nicht alle in einen Topf wirfst.
Wie förderst du deine MitarbeiterInnen?
Jeden Tag – angefangen von Schulungen über Coachings, Einzelgespräche, Mitarbeiterausflüge bis hin zu täglicher Aufmerksamkeit, die oft unterschätzt wird.
Jeden Tag – angefangen von Schulungen über Coachings, Einzelgespräche, Mitarbeiterausflüge bis hin zu täglicher Aufmerksamkeit, die oft unterschätzt wird.
Wie haben Stammgäste auf die Übernahme reagiert? Wir wurden Änderungen im Hotel aufgenommen – falls es welche gab?
Unsere Stammgäste wissen natürlich, dass die Jungen das Ruder übernommen haben und freuen sich sehr für uns. Wir bekommen wertvolles Feedback und ich darf auch mal ehrlich hören, dass meine neuste Idee vielleicht nicht so gut ist, wie ich sie gesehen habe. Nur so wird man täglich besser.
Unsere Stammgäste wissen natürlich, dass die Jungen das Ruder übernommen haben und freuen sich sehr für uns. Wir bekommen wertvolles Feedback und ich darf auch mal ehrlich hören, dass meine neuste Idee vielleicht nicht so gut ist, wie ich sie gesehen habe. Nur so wird man täglich besser.
Welchen Einfluss hatte die Corona-Pandemie auf euren Betrieb? Wie habt ihr die Zeit als Familie erlebt?
Haha, es war klar, dass diese Frage kommt. Ich starte jetzt mal mit keiner Standardaussage. Die Coronazeit muss geteilt gesehen werden: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war es eine harte Zeit, aus der man viel lernen kann. Ich finde nicht, dass der Spruch stimmt, dass wir alle in einem Boot sitzen. Wir sind alle im eigenen Boot und schippern durch eine stürmische See. Manche Boote sind groß und stabil und manche sind klein und haben vielleicht schon ein paar Löcher. Corona hat die Hotellerie wieder etwas zusammenstehen lassen. Aus privater Sicht war es eine wunderschöne Zeit mit rund 20.000 Höhenmetern Skitour.
Haha, es war klar, dass diese Frage kommt. Ich starte jetzt mal mit keiner Standardaussage. Die Coronazeit muss geteilt gesehen werden: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war es eine harte Zeit, aus der man viel lernen kann. Ich finde nicht, dass der Spruch stimmt, dass wir alle in einem Boot sitzen. Wir sind alle im eigenen Boot und schippern durch eine stürmische See. Manche Boote sind groß und stabil und manche sind klein und haben vielleicht schon ein paar Löcher. Corona hat die Hotellerie wieder etwas zusammenstehen lassen. Aus privater Sicht war es eine wunderschöne Zeit mit rund 20.000 Höhenmetern Skitour.
BIO HOTELS Next Generation
Was schätzt du besonders an der BIO HOTELS Next Generation?
Den Austausch.
Den Austausch.
Was unterscheidet die jungen Bio-Hoteliers von der Generation eurer Eltern?
Die verrückteren Denkmuster und die digitalen Ideen.
Was sind aus deiner Sicht heutzutage die größten Herausforderungen als Bio-Hotelier?
Zu lernen, seine MitarbeiterInnen mehr wertzuschätzen.
Mit welchen 3 Wörtern würdest du die BIO HOTELS beschreiben?
Innovativ, sinnvoll, zukunftsorientiert.
Was wünschst du dir für die Zukunft der BIO HOTELS?
Mehr Menschen mit unserem Denken anzustecken. Denn es ist die richtige Richtung für eine gesunde Zukunft.
Die verrückteren Denkmuster und die digitalen Ideen.
Was sind aus deiner Sicht heutzutage die größten Herausforderungen als Bio-Hotelier?
Zu lernen, seine MitarbeiterInnen mehr wertzuschätzen.
Mit welchen 3 Wörtern würdest du die BIO HOTELS beschreiben?
Innovativ, sinnvoll, zukunftsorientiert.
Was wünschst du dir für die Zukunft der BIO HOTELS?
Mehr Menschen mit unserem Denken anzustecken. Denn es ist die richtige Richtung für eine gesunde Zukunft.