Fastenurlaub: Darum solltest du es mal ausprobieren!
basenfasten-Interview mit Trudi Melmer vom Biohotel Stillebach
Hast du schonmal darüber nachgedacht, einen Urlaub ganz im Zeichen der Gesundheit zu verbringen? Gesundheitsurlaub ist beliebter denn je. Eine Auszeit vom Alltag, mehr Köperbewusstsein und die Reflektion einer gesunden Ernährung werden vielen immer wichtiger. Wir haben mit Bio-Hotelière Trudi Melmer vom Biohotel Stillebach im Tiroler Pitztal darüber gesprochen. Im Interview verrät sie uns mehr über das in ihrem Hotel angebotene basenfasten nach der wacker-Methode® und die Vorteile einer basischen Ernährung. Hier erfährst du u. a., dass Fasten nicht automatisch Verzicht bedeutet und wunderbar mit Yoga und Wandern kombiniert werden kann.
Liebe Trudi, Fasten wird oft mit Verzicht, oft sogar mit Hungern, in Verbindung gebracht. Was kann man diesem Vorurteil entgegenhalten bzw. wie kann man es entkräftigen?
Wir sind überzeugt vom basenfasten, da es nicht eine 0-Diät ist, sondern eine sinnvolle Ernährungsumstellung. Im „Normalfall“ ernähren wir uns 80 % sauer und 20 % basisch. Beim basenfasten wird nun auf „sauermachende“ Lebensmittel verzichtet. Basisch ist kurz gesagt: vegan ohne Getreide.
Im Biohotel Stillebach bietet ihr basenfasen nach der Wacker-Methode an. Was erwartet eure Gäste dort?
Das Essen wird sorgfältig zubereitet. Das Frühstück besteht eher aus Obst und gekeimten Zutaten oder Smoothies, Nüssen und Samen. Das Mittagessen besteht aus einer Suppe und einem Salat. Rohkost sollte nur bis 14 Uhr gegessen werden. (Wenn die Gäste mittags auf Wanderung sind, geben wir als Mittagessen eine Suppe sowie Salat und Nüsse auch mit). Das Abendessen besteht aus einer Suppe und einer Hauptspeise und sollte bis 19 Uhr verzehrt werden. Die Gäste werden immer satt, denn langsames Kauen und genügend Zwischenzeiten sind ein wesentlicher Bestandteil der Kur. Nicht zu vergessen ist das Trinken. Hier stehen immer Tee und Wasser bereit.
Worin liegt der Unterschied zum Heilfasten?
Heilfasten ist uns zu „hardcore“ und für die meisten unserer Gäste keine Alternative, weil sie hier einen Jojo-Effekt befürchten. Bei chronischen Beschwerden ist eine Ernährungsumstellung – langfristig gesehen – einfach effizienter.
Für wen ist basenfasten besonders geeignet?
Mit dem basenfasten wird vor allem auch die Leber entlastet. Entzündungen in Gelenken sind oft auch die Folge von unachtsamer Ernährung. Viel Fleisch, tierisches Eiweiß, Getreide, Kaffee oder Alkohol, begünstigen ein „saures Klima“, in dem sich vielfältige Krankheiten bilden können.
Nutzen mehr Frauen oder Männer das basenfasten-Programm bei euch?
Es sind zwar mehr Frauen als Männer beim basenfasten in unserem Haus, aber es kommen immer mehr Männer.
Wird in der Gruppe gefastet?
Das ist unterschiedlich. Manche Gäste mögen den Austausch, andere möchten für sich sein. Wir bieten dies meist individuell an.
Empfiehlt sich bastenfasten zum Abnehmen?
Nein, das ist nicht das Ziel, ist aber immer auch eine angenehme Begleiterscheinung. Die Gewichtsreduktion ist eher ein allgemeines Wohlbefinden mit nur wenig Gewichtsverlust.
Eure schöne Lage im Tiroler Pitztal ermöglicht Gästen eine Vielzahl an Möglichkeiten, um aktiv zu werden. Welche Sportarten runden die Fastentage ideal ab?
Mit dabei ist immer auch ein Entspannungsprogramm mit Yoga und Wandern. Dabei raten wir von anspruchsvollen Wanderungen ab. Das basenfasten beinhaltet auch Massage, Bäder und Wickel.
Gibt es am Ende eine Art „Fastenbrechen“?
Für uns ist es wichtig, dass der Gast etwas mit nach Hause nehmen kann: Eine Erfahrung, die gut getan hat. Der Übergang sollte langsam sein, darauf weisen wir hin. Erst mit einem Essen, das „normal“ ist und dann die Zutaten der Speisen ein wenig im Auge behalten. Nach einer Woche ist eine Rückkehr zum nicht basischen Essen abgeschlossen.
Gibt es ein Programm, das einen auch später im Alltag unterstützt bzw. Tipps, die man im Alltag beibehalten kann, um etwas für seine Gesundheit zu tun?
Allein das Kennenlernen und die einfache Anwendung sind für viele Gäste gute Gründe, einen Teil des basischen Essens beizubehalten. Zumindest eine Mahlzeit lässt sich gut zubereiten. Einfach ist auch, sich bewusst zu machen, langsam zu Essen.
Warum sollte man sich regelmäßig eine Fasten-Auszeit gönnen?
Fasten sollte nicht nur ein Abnehm-Programm sein, sondern uns bewusst machen, was wir eigentlich alles – ganz unbewusst – zu uns nehmen. Es ist ein wenig eine Bestandsaufnahme, wie ich mich im Alltag ernähre und zeigt, dass ich mit guter Ernährung einen großen Teil meiner Gesundheit beeinflusse.
Fastest du auch selbst regelmäßig? Falls ja, warum ist dir das wichtig?
Ich faste gemeinsam mit anderen Gästen im Hotel – der Austausch ist für mich wichtig. Damit kann ich die Anliegen der Gäste besser verstehen. Auch tut eine Woche basenfasten wirklich gut – und das ohne große Einschränkungen!
Vielen Dank für das Gespräch!