BIO HOTELS Partner: KONTOR 1710
Ein Geschäft in der Tradition späthanseatischer Kaufmannskultur: ehrlich, transparent und werteorientiert“
Unser Partner-Unternehmen KONTOR 1710 steht für Eco-Design und Feinkost für echte GenießerInnen. Mittlerweile umfasst das Sortiment bereits über 10.000 Produkte – sorgsam ausgewählt, individuell und nachhaltig produziert. Im Interview erzählt uns Inhaber und Geschäftsführer Christian Claus von der Gründung, vom Entdecken besonderer Fundstücke und wie Nachhaltigkeit im Online-Handel umgesetzt werden kann.
Ihr habt eure Firma im Jahr 2014 gegründet. Was hat auch dazu inspiriert?
Die Idee reifte auf unserer Lieblingsinsel Föhr, als wir eines Abends mit Freunden am Strand am Lagerfeuer zusammensaßen. Einige von ihnen hatten uns schon zuvor darauf angesprochen, woher wir diese außergewöhnlichen Designerstücke haben, die wir privat in unserem Fundus angesammelt hatten. Verschiedene dieser Accessoires hatten wir auch in unseren Ferienwohnungen auf Föhr als Interieur eingebunden – das führte auch immer wieder zu Nachfragen von Übernachtungsgästen. Durch die Gespräche merkten wir, dass es dabei nicht alleine die Gestaltung oder der Nutzen waren, die Menschen so faszinierten. Sie waren frei von schnelllebigen Modeerscheinungen und trotzdem top-aktuell. Das ist eine besondere Kombination, die man erst einmal schaffen muss. Nur waren sie bis dahin kaum erhältlich bzw. nicht so einfach zu finden.
Wofür steht euer Firmenname KONTOR 1710 [sprich: KONTOR siebzehnzehn]?
Wir fühlen uns auf der Nordseeinsel Föhr seit vielen Jahren sehr wohl und verbringen eigentlich immer ein paar Wochen im Jahr urlaubsbedingt auf diesem schönen „Eiland“. Wie erwähnt entstand dort auch die Idee für unser kleines KONTOR 1710. Die Zahl „1710“ ist für die Insel ein entscheidendes Datum, denn am 5. Dezember 1710 bekam Wyk auf Föhr erstmals das Marktrecht verliehen, was für die gesamte Entwicklung der Insel enorm wichtig gewesen ist. So war es da für uns folgerichtig, die 1710 als Zahl auch in unser „Kontor“, unser Handelsgeschäft, mit aufzunehmen. Passend dazu haben wir 2014, genau am 5. Dezember, also 304 Jahre später, unser erstes Geschäft – unseren Concept Store – in Wyk auf Föhr eröffnet.
Ihr beschreibt euer Familienunternehmen als Concept Store für einen nachhaltigen Lebensstil. Was ist darunter zu verstehen?
Unser Angebot umfasst eine Auswahl an nachhaltigen Dingen, die sich sehr homogen in das tägliche Leben integrieren lassen. Wer nachhaltig leben möchte, Bio-Feinkost einkaufen möchte und auf fair gehandelte Produkte Wert legt – wobei hier auch der soziale Aspekt der Fertigung eine wesentliche Rolle spielt, kann sich mit KONTOR 1710 eine vollständige Lebenswelt kreieren. Zu unserem Angebot gehören so zum Beispiel Wohnaccessoires, Premium-Tees, Naturkosmetik, Kleinmöbel, Bio-Feinkost verschiedenster Art, GOTS-zertifizierte Handtücher, Bekleidung, Taschen und vieles mehr. Das vollständige Sortiment findet man online in unserem Shop und eine etwas kleinere Auswahl in unserem Laden in Wyk auf Föhr.Dazu kommen aber auch Einzelstücke oder besondere Angebote, die man nur hier findet.
Was versteht ihr unter Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist inzwischen ja ein sehr vielschichtiger Begriff geworden. Aber in der Umsetzung unserer Idee sehen wir uns als Erstes der Vernunft verpflichtet und dem Respekt gegenüber unserem natürlichen Lebensraum. Wir führen unser Geschäft in der Tradition späthanseatischer Kaufmannskultur: ehrlich, transparent und werteorientiert. Wenn wir in diesem Zusammenhang von Produkten für mehr Lebensqualität sprechen, dann haben wir natürlich vor allem die inspirierende Wirkung unseres Programms auf das Erleben unserer Kunden im Sinn. Aber wir betrachten Lebensqualität auch von der anderen Seite – mit den Augen derer, die unsere Produkte erdenken und fertigen. Bei der Auswahl unserer Produktionspartner achten wir deshalb nicht allein darauf, dass Anbau und Rohstoffgewinnung im Sinn nachhaltigen Wirtschaftens erfolgen. Ebenso bedeutend ist es, dass die Leistungskultur der Manufakturen und Design-Ateliers von hoher Qualifikation und Identifikation sowie von Fairness und verantwortungsvollem Handeln in ökonomischer und sozialer Hinsicht gekennzeichnet ist.
Wie lässt sich Nachhaltigkeit im Unternehmen, insbesondere im Online-Handel, umsetzen?
Nachhaltigkeit ist vielschichtig – wir versuchen aber, „Nachhaltigkeit“ jeden Tag etwas mehr in unseren Büro- und Store-Alltag einzubinden. Das passiert ganz automatisch, weil es für uns einfach selbstverständlich ist. So nutzen wir reinen Ökostrom – übrigens „Strom von Föhr“. Im Zuge der Verpackungen überprüfen wir immer wieder, ob es ökologischere Produkte als Ersatz für das bestehende Material gibt. Unsere Papiertüten, das Geschenkpapier und unsere Versandkartons sind natürlich aus Altpapier oder aus einem Kunststoffersatz, der zu 100 % aus recycelbarem Zuckerrohr besteht. Ebenso testen wir auch gerade alternative Faserwerkstoffe, wie z. B. Gras oder Seegras. Jedes Paket, das bei uns das Haus verlässt, wird überwiegend mit DHL Go Green als verlässlicher Versanddienstleister versendet.
Wir betreiben dazu eine CO2-neutrale Webseite. Der von unseren Usern und auch von der Webseite verursachte CO2-Ausstoß wird durch messbare CO2-Reduktionen kompensiert. Zum Beispiel durch das Errichten von erneuerbaren Energiequellen (z. B. Windkraftanlagen) und durch die Teilnahme an kontrollierten, CO2-reduzierenden Projekten. Wir engagieren uns aber nicht nur in diesem Bereich, sondern auch in sozialen Bereichen wie z. B. als Partner-Unternehmen von „Ärzte ohne Grenzen“, als Paten für Kinder bei „Plan International“ oder unterstützen lokal auf der Insel Föhr kulturelle Veranstaltungen, Künstler und z. B. die Musikschule.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns eben auch eine soziale Verantwortung. Dabei setzen wir für uns dieselben Maßstäbe an, die wir auch von unseren Partnern erwarten. Weiterbildungen und Fortbildungen liegen uns genauso am Herzen, wie ein faires Arbeiten auf Augenhöhe, gegenseitiges Vertrauen, Ergonomie und Gesundheitsschutz. Wir denken, dass man so auch MitarbeiterInnen langfristig an sein Unternehmen binden kann.
Wie habt ihr eure Beginne in Erinnerung? War es schwer, mit nachhaltigen Produkten zu überzeugen?
Unser KONTOR 1710 hat tatsächlich schon kurz nach seiner Gründung eine gute Resonanz erlebt. Wir fanden es zugleich sehr überraschend, dass es unter den Besuchern der Insel Föhr viele gab und gibt, die genau dieselben Dinge suchten wie wir. Die Konkurrenz ist heutzutage natürlich größer und härter, denn vom Supermarkt bis zu Modeketten, von Drogerien bis zu den großen Online-Shops setzt heute ein Großteil der Unternehmen mit unterschiedlicher Tiefe auf das Thema Nachhaltigkeit.
Unsere KundInnen suchen aber nicht nur Bio-Produkte, Designs aus nachwachsenden oder recycelten Materialien oder GOTS-zertifizierte Textilien. Sie suchen das Besondere. Dinge, die man nicht überall kaufen kann. Designs, mit denen sich ein Designer manchmal Monate auseinandergesetzt hat – so wie ein Maler, der an einem Bild sitzt, bis die eine, alles entscheidende und erlösende Idee kommt.
Dazu kommt, dass man sich bei uns darauf verlassen kann, dass jeder Artikel, den wir anbieten, auch von uns auf das Einhalten nachhaltiger Kriterien hin überprüft wird.
KONTOR 1710 ist ein grüner Online-Shop für Green Lifestyle und Eco Fashion. Ihr habt aber auch einen Shop auf der Insel Föhr. Was erwartet Interessierte bei euch?
Unser Geschäft in Wyk bietet einen besonderen Vorteil: Man kann auch hier online Artikel schnell und einfach bestellen. Doch kann man noch nicht online schmecken und riechen, warum naturreine Aromen in einem Tee so etwas Besonderes sind oder die Reinheit einer Zimtsorte von einem Kleinbauern aus Sri Lanka samtig warm unvergesslich bleibt. Man kann auch nicht die mögliche Skepsis um die Stabilität eines Papierrucksacks abbauen. Das sinnliche Erleben stößt im Internet einfach an seine natürlichen Grenzen. Genau das ermöglicht unser Geschäft in Wyk auf Föhr, das zum Schmecken, Fühlen und Erleben einlädt. Unser KONTOR 1710-Team kann hier auch viele Fragen zu den Herstellungsprozessen und den konkreten Arbeitsbedingungen im In- und Ausland beantworten. Wir haben oft erlebt, dass daraus auch Gespräche von gerne einer halben Stunde werden. Diese Zeit nehmen wir uns im Team gerne für unsere KundInnen.
Ihr begeistert mit besonders individuellen, nachhaltigen Produkten. Wie sucht ihr eure Händler & Produzenten aus bzw. wo entdeckt ihr eure „Fundstücke“?
Zu Anfang haben wir vor allem Mikro-Manufakturen entdeckt, die etwas ganz Besonderes bieten und in Deutschland aber noch unbekannt waren. Unser Ziel war es, sie mit anspruchsvollen KäuferInnen zu vernetzen, zum Sprungbrett für engagierte DesignerInnen zu werden und zugleich sozial verantwortungsvoll zu agieren. Viele Labels sind so mit uns auch erst groß geworden. Ein weiterer Schwerpunkt für uns ist: Jedes Accessoire sollte fair und nachhaltig produziert sein. Denn das schönste Stück nutzt nichts, wenn man es mit einem schlechten Gefühl aufstellt. Die Vorstellung, dass ein Kind in Fernost eine Holzdekoration für mich geschnitzt hat oder ein Tropenbaum illegal dafür gefällt wurde, das war undenkbar.
Inzwischen haben wir natürlich auch sehr viele Anfragen von Manufakturen, denn Begriffe wie „Bio“ und „Fair gehandelt“ sind auch ein bisschen zur Modeerscheinung geworden. Wir hinterfragen bei jedem daher erst einmal sehr genau, wie die Herstellungsbedingungen tatsächlich sind und ob das große Versprechen von Nachhaltigkeit und sozial verantwortungsvollem Fertigen auch wirklich eingehalten wird.
Es nutzt zum Beispiel wenig, wenn man Artikel aus Bio-Baumwolle anbietet, und dann stellt sich bei näherem Hinschauen heraus, dass diese Bio-Baumwolle in den verarbeitenden Betrieben unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen verarbeitet wird, Arbeitszeitenregelungen nicht eingehalten werden oder Löhne bezahlt werden, die weit unter dem Standard liegen. Das alles bewerten wir, hinterfragen angegebene Zertifikate und Siegel und treffen danach unsere Entscheidung. Vertrauen ist uns zu guter Letzt wichtig – ein respektvoller Umgang miteinander. Daher ist für uns der persönliche Kontakt zu den Unternehmen, die wir durch den Verkauf ihrer Artikel ja nach außen vertreten, auch besonders entscheidend!
Was begeistert euch an der Idee BIO HOTELS? Warum seid ihr mit Stolz Partner der BIO HOTELS?
Wir selbst hatten uns in den vergangenen Jahren während unserer Urlaube in Österreich und Südtirol in Hotels dieses Verbundes sehr wohl gefühlt. Angefangen von der Unterkunft, dem kulinarischen Angebot und vor allem auch den Angeboten im Spa- und Wellnessbereich. Dabei ist jedes Haus für sich absolut individuell, nicht vergleichbar – bis auf die Philosophie! Das hat uns wirklich imponiert und als dann auch noch die Anfrage von euch zu einer Partnerschaft kam, da haben wir nicht lange überlegen müssen.